Fachschule für Lebensmitteltechnik
Exkursion der Techniker zur Grünen Woche 2024
„Allesfresser willkommen!“ – so lautete das Motto der diesjährigen Grünen Woche. Als Oberstufenzentrum für Ernährung und Lebensmitteltechnik fühlten wir uns da natürlich angesprochen. Ende Januar 2024 war es soweit und Techniker aller Fachrichtungen und beider Jahrgänge besuchten die Messe als Quell für neue Denkansätze.
Viele innovative Produkte wurden vorgestellt, wie z. B. Käse aus Erbsenprotein (Kerbse-Frauenhofer Institut) oder Cashewkernen. Die Themen Nachhaltigkeit, Lebensmittel-Entwicklung sowie Selbstversorgung im eigenen Garten mit vergessenen Kräutern und anderen pflanzlichen Rohstoffen standen für uns im Fokus.
Interesse weckten auch Verpackungsformen der Zukunft, welche aus unserer Sicht teilweise aber noch mitten in der Entwicklungsphase stecken. Besonders aufgefallen sind uns hier industrietaugliche Verfahrensoptimierung zur Herstellung einer nachhaltigen Verpackungslösung aus Makroalgen für den Lebensmittelhandel der Universität Bremerhaven.
Ein Schwerpunkt der Messe lag aus unserer Sicht in diesem Jahr vor allem auf dem Aspekt der Landwirtschaft. Nicht nur die Traktor-Demonstrationen der vergangenen Wochen zeigen die Notwendigkeit zur Unterstützung unserer regionalen Landwirte. Regionalität und Saisonalität sind die Stichworte, welche uns immer wieder beschäftigen und die Frage der Lieferung von regionalen pflanzlichen Rohstoffen ohne regionale Landwirte hervorbringt.
Natürlich darf auch der Aspekt der sinnvollen und qualitativ hochwertigen Lagerung von Lebensmitteln nicht fehlen. Hier beeindruckte die Studierenden vor allem die Idee eines Keller-Kühlschranks, da dieser ohne zusätzliche Energiezufuhr sehr gute Ergebnisse erzielen kann. Hier kann man sehen: nicht nur neue Trends sind immer das Beste. Manchmal sind es auch altbewährte Ideen, die wieder begeistern können.
Insgesamt haben uns die Verbrauchertipps zu gesunder und nachhaltiger Ernährung sehr gefallen, da hier unter anderem viele Rezeptideen mit regionalen und pflanzlichen Rohstoffen beworben wurden, welche leicht nachkochbar sind, und gleichzeitig auch noch bewusst Lebensmittelreste optimal verwerten.
Gefallen haben uns auch die Ansätze zur Nachhaltigkeit von Fisch. Hier werden vor allem regionale Fischarten mit einer guten Vermehrungsrate ausgewählt, um den Fischbestand anderer Sorten zu schonen (z. B. sächsischer Weißfisch, als regionale Lachsalternative beworben). Auch der Trend zu weniger Zucker in Produkten und mehr Natürlichkeit findet viel Zuspruch.
Einziger Wehmutstropfen war, dass wir uns zum Thema Fleischersatzprodukte mehr Informationen und Entwicklungen gewünscht hätten. Eine Inspirationsquelle gab es jedoch: eine Hanf-Salami, welche den Marketingpreis 2024 schon jetzt gewonnen hat, fanden wir sehr interessant und inspiriert uns vielleicht für die Themen der Technikerarbeit 2025.
Gesamteindruck der Messe von uns: Es war großartig, und wir freuen uns bereits jetzt auf die Grüne Woche 2025.
Studierende der Fachschule und Judith Vogel-Wentzeck
Bildnachweis:
© 2024 J. Vogel-Wentzeck, Emil-Fischer-Schule
