Emil-Fischer-Schule

Oberstufenzentrum Ernährung und Lebensmitteltechnik

„Lass dich niemals unterkriegen...”

jkHinfallen, aufstehen, weitergehen

Vom dauerschwänzenden Schulabbrecher zur abgeschlossenen Berufsausbildung und Fachhochschulreife in Richtung Lehramtsstudium dank der Emil-Fischer-Schule.

Mein Name ist Jaqueline, ich bin 27 Jahre alt und habe 2019 die allgemeine Fachhochschulreife abgeschlossen.

Einst sah es aber nicht so rosig aus um meine Person. In der Oberschule war ich nur durch das Klassenbuch bekannt. Kaum ein Lehrer oder Schüler hat mich zu Gesicht bekommen. „Wer braucht schon Schule?“ und „Traumjob Hartz-4-Empfänger“ waren meine täglichen Floskeln.

Wenn ich mich mal in der Schule habe blicken lassen, durfte ich mir nur anhören, dass aus mir nie etwas werden würde, was sich nicht gerade positiv auf meine Einstellung auswirkte. Ich war 16 Jahre alt und zum zweiten Mal in der neunten Klasse, als ich die Schule abbrach und meine Zeit mit Nichtstun vergeudete. Anderthalb Jahre ging es so, und mit frischen 18 wurde ich zum Arbeitsamt eingeladen. Dieses gab mir eine lange Liste von Schulen, an denen ich meinen Hauptschulabschluss nachholen konnte.

Zufall, Glück oder Schicksal - ich weiß es nicht. Die Emil-Fischer-Schule und die Ernst-Litfaß-Schule boten zu dem Zeitpunkt beide den BQL-Lehrgang an, einen Lehrgang, an dem man in einem Schuljahr den Hauptschulabschluss abschließen konnte. Ich ging in die EFS und das sollte mein Leben verändern.

Nach einem sehr schnell vergehenden Schuljahr hatte ich den erweiterten Hauptschulabschluss in der Tasche. Die Lehrer an der EFS sahen schnell mein Potential, und noch vor Weihnachten erfuhr ich von der Abteilungsleitung, ich solle mich für den mittleren Schulabschluss anmelden, um diesen direkt im Anschluss nachzuholen.

Gesagt, getan. Ohne Probleme schaffte ich die mittlere Reife aber traf danach eine Fehlentscheidung. Ich bewarb mich für die Diätassistentenausbildung, doch die Ausbildung entsprach nicht meinen Vorstellungen. Daher hatte ich keinen Spaß und habe die Ausbildung schleifen lassen, was sich auch in meinen Noten widergespiegelt hat. Ich bekam ein Angebot von meiner damaligen Abteilungsleitung, dass ich die Ausbildung wechseln könne, nur mit den Haken, ich müsste vom frischen dritten Lehrjahr wieder in das erste Lehrjahr gehen.

Nach einer Nacht Überlegung nahm ich das Angebot an und wechselte noch in der darauffolgenden Woche.

Doch mit der Ausbildung begann auch eine weitere schwere Zeit für mich. Zu Beginn der Ausbildung hatte ich einen Unfall, der mich für die praktischen Fächer lahmlegte. Ich bestand trotzdem das Probehalbjahr, da mit dem Ausbildungswechsel meine Freude und Motivation für das Lernen wieder da war. Allerdings wurde ich schwer krank kurz nach dem Unfall. Ich war insgesamt 7 Monate krankgeschrieben und hatte keine Chance in das zweite Lehrjahr zu kommen, da ich keine Benotungen im zweiten Halbjahr bekam. Ich hatte ein Gespräch mit der neuen Abteilungsleitung und meinen Klassenlehrern, dass ich zurückgestuft werden soll und die Ausbildung im Sommer neu anfangen soll.

Ich nahm das Angebot an, konzentrierte mich auf meine Gesundheit und konnte im nächsten Sommer bereits wieder durchstarten. Ich kam wieder, biss mich durch und schaffte die Ausbildung mit einem Einser-Schnitt. Immer wieder hatte ich mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, doch ich gab nicht auf, meinen Traum verfolgend und mit Rückendeckung der Schule.

Das nächste Ziel stand bevor: Die Fachhochschulreife. Viele altbekannte Gesichter an der Schule schauten gebannt mit auf meinen Weg. Was ich vorhatte, hatten schon viele vor mir vor, doch noch nie hat es jemand geschafft.

Es war so weit, der erste Tag der Fachhochschulreife war gekommen. Ein Lehrgang, in dem wir 5 Monate bis zu den Prüfungen Zeit hatten - und ich wurde wieder schwer krank. Zwei weitere Monate war ich außer Gefecht und als ich kurz vor dem Ende des Probehalbjahres wiederkam, hatte ich 10 Klausuren verpasst. Und in 10 Schultagen war schon die Notenkonferenz.

Also hieß es, 10 Klausuren in 10 Tagen oder abbrechen. Und ich biss die Zähne zusammen und hielt durch. Ich bestand die Probezeit und machte direkt weiter.

Ich schaffte es, bestand die Probezeit, bestand die Prüfungen, die kurz darauf folgten, und hatte wenige Wochen später das Zeugnis der Fachhochschulreife in der Hand.

Jetzt heißt es für mich, meine zweite Heimat, die die Schule für mich geworden ist, zu verlassen. Aber ich werde in Richtung Studium gehen, ein Ziel, was ich ohne diese Schule, diese Lehrer und meinen eigenen Antrieb nie erreicht hätte.

Lass dich niemals unterkriegen, egal was andere sagen. Alles ist möglich, wenn du ein Ziel vor Augen hast und dafür kämpfst.

Jaqueline K., 17.06.2019

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