Nachhaltige Mensa
EFS meets FU Berlin
Der Abschluss des Schuljahres stand für die Klassen IBA205, -206 und -207 ganz unter dem Motto „wie gestalte ich eine Mensa nachhaltiger“ in Zusammenhang mit dem Projekt „Berufsschule meets Uni“.
Ziel dieses Projektes ist, eine Kooperation mit Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärtern der Freien Universität Berlin aufzubauen und diesen Studierenden einen ersten Einblick in den Umgang mit Berufsschülerinnen und -schülern zu ermöglichen. Als Schwerpunktthema für dieses Projekt der Studierenden mit der Fachrichtung Politik wurde hierfür eine nachhaltige Gestaltung unserer Schulverpflegung gewählt.
Am ersten Projekttag, dem 15. Juni, fand der Unterricht ungewohnt am schulfremden Ort statt, nämlich direkt an der FU selbst. In den Seminarräumen wurde den Lernenden nach einem kurzen Kennenlern-Bingo auf verschiedenen Wegen der Begriff „Nachhaltigkeit“ erläutert und ein kleiner Einblick in die Komplexität des Themas gewährt. Somit wurde ein Grundstein für eine später folgende fundierte Diskussion gelegt. Als nächsten Schritt sollten sich die Lernenden mir verschiedenen Labels beschäftigen und diese in das Nachhaltigkeitsdreieck zwischen den Eckpunkten Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft einordnen. Geprägt durch diesen Input erarbeiteten die Schülerinnen und Schüler eine Art Checkliste, mithilfe derer Sie nach eigenen Kriterien die Nachhaltigkeit von Verpflegungsstätten bewerten möchten. Als Abschluss dieses Tages wurde es uns ermöglicht, die Mensa der FU zu besichtigen und hinter den Kulissen direkt unsere Fragen an den Chefkoch stellen zu können.
Tag zwei (16. Juli) stand ganz unter dem Motto „Zukunftswerkstatt“. Was wünschen wir uns für unsere utopisch idealisierte Mensa? Welche Ziele setzen wir uns selbst? Wo können wir selbst „Hand anlegen“? Schließlich handelt es sich bei den drei Klassen um Schülerinnen und Schüler, die unsere Schulmensa und -cafeteria mitbewirtschaften und ihre Ideen mit einbringen können. Unsere Lernenden konnten hier ihrer Kreativität freien Lauf lassen: ein neues Mensa-Label, ein 3-D-Kunstwerk aus Knete, ein Gedicht und eine strukturierte Auflistung von Wünschen war hierbei das Ergebnis. Als Abschluss dieses Tages wurden Schwerpunktthemen herauskristallisiert und auf Demonstrations-Plakaten verewigt, um im zweiten Teil der Veranstaltung gegenüber Politikern in einer Diskussionsrunde verwendet zu werden.
Nach einer kurzen Pause aus Schulorganisatorischen Gründen konnte das Projekt dann am 3. und 4. Juli in die zweite Halbzeit gehen.
Tag 3 war der Tag des „Markt der Möglichkeiten“. An diesem Tag konnten die Lernenden ihr bereits erlerntes Wissen anwenden und an verschiedenen Stationen ausbauen. Stationsthemen waren hierbei vor allem Vermeidung von Lebensmittelverschwendung, Alternativen zu Fleischkonsum und bewussterer Konsum durch Ermittlung des eigenen CO2-Ausstoßes mittels eines CO2-Rechners, angewendet für verschiedene Rezepte. In der Cafeteria trafen wir dann auf eine Konditoren Klasse, die unsere Marktstände interessiert besuchte und in den direkten Austausch mit unseren Experten kam. Natürlich war hierbei das Highlight das von den Studierenden mitgebrachte Bananenbrot (mit gelber oder auch schwarzer geretteter Banane zum Vergleich) und die vegane Streichwurst-Alternative aus Kidneybohnen und Räuchertofu. Der Stand mit dem CO2-Rechner war durch die digitale Unterstützung mit den Schultablets allerdings auch sehr beliebt und die Besucher/-nnen konnten sofort selbst ihre Rezepte ausrechnen lassen.
Am letzten Tag durften wir die Landeszentrale für politische Bildung besuchen. Dort war ein Speeddating mit 4 PolitikerInnen und 2 weiteren Vertretern aus dem Ernährungsbereich als Abschluss dieses Projektes organisiert. Die Lernenden konnten zusammen mit den Studierenden direkt ihre Fragen stellen und gingen so in intensiven Austausch mit den beteiligten. Es war großartig zu sehen, dass die Gespräche auf Augenhöhe geführt werden konnten und gegenseitiger Respekt von allen Seiten herrschte. Der ganze Tag wurde zusätzlich noch durch das an der Emil-Fischer-Schule zubereitete vegetarisches Buffet abgerundet, welches in Zusammenarbeit mit Schüler/-innen einer Willkommensklasse für uns zubereitet wurde, denn schließlich lässt es sich mit gutem Essen viel leichter ins Gespräch kommen.
Wir sind sehr gespannt auf das Ende des Projektes und hoffen sehr, dieses Projekt auch im folgenden Schuljahr wiederholen zu können. Wir empfinden es als Bereicherung für unsere Schülerinnen und Schüler und gleichzeitig hoffen wir auf einen positiven Input für die Studierenden.
Judith Vogel-Wentzeck
Bildnachweis
© 2023 J. Vogel-Wentzeck und T. Alp, Emil-Fischer-Schule